Tipps für Ihre Photo­voltaik­­anlage

Gewerbliche PV-Anlage planen

Mit einer Solaranlage für Ihr Gewerbe produzieren Sie Strom für den Eigenbedarf und können damit die Betriebsstromkosten senken. Zudem sinken die Investitionskosten für PV-Anlagen seit einigen Jahren. Damit gehört Solarstrom heute zu den günstigsten Energiequellen.

Bei Planung einer Neuanlage ist es ratsam, bereits im Vorfeld zu überlegen, wie sich der Eigenverbrauch für Ihren Industriezweig bzw. Ihr Gewerbe optimieren lässt. Die Dimensionierung der Anlage entscheidet zudem darüber, welche überschüssigen Strommengen für die Direktvermarktung zur Verfügung stehen. Diese und weitere Photovoltaik-Tipps spielen eine wichtige Rolle, um Ihre Anlage effizient zu betreiben.

PV-Anlage: Planung und Realisierung einer Neuanlage

Bei der Planung einer gewerblichen Solaranlage sind verschiedene Fragen in Bezug auf das Gebäudedach sowie die Anlage selbst zu klären. Der Standort und insbesondere die Beschaffenheit des Daches nehmen entscheidenden Einfluss auf die Solarerträge und damit auf die Rendite Ihrer PV-Anlage. Einige der wichtigsten Voraussetzungen stellt Ihnen die Auflistung im Folgenden vor.

  • Ausrichtung:

Da die Sonneneinstrahlung im Süden ihre Spitzenwerte erreicht, entspricht eine südliche Dachausrichtung dem Optimum. Aber auch eine Ausrichtung nach Westen oder Osten kann immer noch einen hohen Ertrag an Sonnenenergie ergeben. Wichtig ist hierbei der sogenannte Azimutwinkel. Bei einer vollständigen Südausrichtung liegt er bei 0, eine vollständige Ausrichtung nach Westen ergibt einen Azimutwinkel von 90 Grad. Dieser kann Ihnen noch 95 % des Ertrags einer vollständigen Südausrichtung bringen, ebenso die Ausrichtung nach Osten (Azimutwinkel -90 Grad). In der Praxis sind allerdings weitere Punkte wie Verschattungen der Solarzellen durch Bäume und Nebelbildung in Betracht zu ziehen. Bei einer Dach-Ausrichtung nach Norden gehen Ihnen übrigens 30-40 % des Ertrags einer optimalen Ausrichtung verloren. Lassen Sie sich am besten von einem Experten beraten, ob die Lage Ihres Daches für eine PV-Anlage geeignet ist.

  • Dachneigung:

Eine Neigung von 90 Grad gilt in der Theorie als optimal, weil dann das Sonnenlicht direkt senkrecht auf die Solarmodule treffen würde. Da die Sonne aber je nach Jahreszeit ihren Stand verändert und die Anlage fest verbaut ist, wird für die Neigung der Module zur Sonne ein Durchschnittswert verwendet. Dieser Wert erzielt immer noch die bestmögliche Leistung in der Praxis. Dies ist der Fall, wenn die Sonnenmodule zwischen 30 und 35 Grad zur Sonne geneigt sind. Bei einer unpassenden Dachneigung helfen Aufständerungsanlagen dabei, den idealen Winkel für Ihre Sonnen-Kollektoren zu erreichen. Ein Solaranlagenbauer berät Sie dazu, mit welcher Neigung Ihre Anlage ganzjährig die bestmögliche Leistung erzielt.

  • Dachfläche:

Obwohl große PV-Anlagen höhere Renditen erwirtschaften, lohnt sich die Installation von Solarmodulen häufig schon auf kleineren Dächern. In der unten stehenden Tabelle finden Sie eine Gegenüberstellung der benötigten Dachfläche bei unterschiedlichen installierten Leistungen bzw. Strommengen pro Jahr. Es handelt sich dabei um Werte für eine “ideale” PV-Anlage bei optimaler Ausrichtung (30° Neigung, Südausrichtung ohne Schattenwurf). Vor der Planung Ihrer Anlage sollten Sie auf jeden Fall einen Experten konsultieren, der Ihr konkretes Bauvorhaben planen kann.
Bei der Dimensionierung der Anlage sind außerdem der bauliche Zustand des Daches sowie Mindestabstände zwischen den Modulen zu berücksichtigen.

 

 Große DachanlageFreiflächenanlage
Installierte Leistung400 kW(p)3.000 kW(p)
Strommenge pro Jahr400.000 kWh3.300.000 kWh
Flächenbedarf3.000 m26 ha

Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE 2018 und 2019, Bayerisches Landesamt für Umwelt

  • Verschattung:

Sowohl Nachbargebäude, Strommasten oder Bäume, als auch Schrauben oder Klemmen am Solarmodul, sowie Nebel, Regen oder Hagel können zu einer Verschattung Ihrer Photovoltaik-Anlage führen. Verschattungen der Solarmodule gehen mit Ertragseinbußen einher und wirken sich zudem problematisch auf die Funktion der Anlage aus. Prüfen Sie vor dem Bau die Fläche auf mögliche Verschattungen. Viele Kommunen bieten online einen “Solaratlas” an, mit dem sie in wenigen Klicks sehen, ob die Dachfläche grundsätzlich für die Installation einer Solaranlage geeignet ist.

Warum ist bei der Planung einer Solaranlage der Faktor Sonnenlicht wichtig?

PV-Anlagen produzieren aus der Sonnenenergie Strom. Deshalb sollte die Anlage richtig ausgerichtet sein, um die gewünschten Leistungsgrade zu erreichen. Wie hoch die Erträge ausfallen, hängt vom Standort ab. Die Stromproduktion ist aufgrund der höheren Globalstrahlung in südlich gelegenen Regionen größer als im Norden. Als Indikator dient die Anzahl der Sonnenstunden am jeweiligen Standort.

Solaranlagen bieten bei bewölktem Himmel zwar keine Maximalleistung, liefern aber dennoch Strom. Die Auswirkungen von Regentagen auf die Stromproduktion sind auf das Jahr gerechnet eher geringfügig. 

Schon gewusst? UV-Licht kann sogar durch eine bis zu 15 cm dicke Schneedecke durchdringen. Bei Schnee muss die Leistung Ihrer PV-Anlage also nicht automatisch geschmälert sein.


Vor der Anschaffung einer Solaranlage ist eine Beratung und Planung durch einen Experten in jedem Fall zu empfehlen. Solarteure, Energieberater und Solarfachbetriebe geben Ihnen wertvolle Photovoltaik-Tipps und helfen Ihnen dabei, Ihr Vorhaben erfolgreich in die Realität umzusetzen.


Direktvermarktung von Photovoltaik: Informationen für Anlagenbetreiber

Mit Ihrer PV-Anlage können Sie nicht nur Strom für den Eigenverbrauch produzieren, sondern auch Geld verdienen: Möglich macht dies die Direktvermarktung. Bei Mark-E können Sie mit einer Photovoltaikanlage ab 100 kW(p) Ihren selbst erzeugten Strom verkaufen und damit einen Zugewinn erzielen. Wir vermarkten Ihren Solarstrom erlösorientiert an der Strombörse – mit höchster Transparenz und sicher.

Vogelperspektive auf Solarmodule auf einem Firmendach, LKWs im Hof

Um eine bedarfsgerechte Stromeinspeisung zu gewährleisten, stellt die Fernsteuerbarkeit der PV-Anlage eine wichtige technische Voraussetzung für die Direktvermarktung dar. Die Auswahl einer geeigneten Steuerungstechnik ist ein Aspekt, der idealerweise bereits bei der Planung der PV-Anlage festgelegt wird. Durch die frühzeitige Einbindung eines Direktvermarkters profitieren Sie von einer kompatiblen und kostengünstigen Lösung.

Häufige Fragen zu Photovoltaik und Direktvermarktung

Welche Anlagenleistung ist für die Direktvermarktung erforderlich?

Für Neuanlagen (Inbetriebnahme seit dem 01.01.2016) mit einer installierten Leistung über 100 kW(p) gilt die verpflichtende Direktvermarktung. Betreiber von Bestandsanlagen können sich dafür entscheiden, in die optionale Selbstvermarktung zu wechseln. Dafür sollte die Anlage eine Leistung von mindestens 100 kW(p) mitbringen. Bei kleineren Anlagen erweist sich die direkte Vermarktung weder für den Betreiber noch für den Direktvermarkter als wirtschaftlich sinnvoll.

Anmeldefristen: Wo muss ich meine Anlage anmelden?

Bei Neuanlagen steht grundsätzlich immer die Anmeldung bei Ihrem Netzbetreiber, Ihrem Finanzamt und bei der Bundesnetzagentur an. Auch für die Direktvermarktung sollten Sie sich rechtzeitig anmelden, damit Ihnen keine Erlösverluste entstehen.

  • Neuanlage (noch nicht in Betrieb genommen)
    Die Direktvermarktung kann stets nur zum Monatsersten beginnen. Bitte beachten Sie, dass die Anmeldeunterlagen dafür mindestens einen Monat vorher bei Mark-E eingehen müssen.
  • Bestandsanlage ohne Direktvermarktung
    Die Anmeldung kann immer nur zum Monatsersten vorgenommen werden. Stichtag für den Eingang der Anmeldung ist der 5. Werktag vor dem Vermarktungsbeginn.
  • Bestandsanlage in der Direktvermarktung
    Senden Sie uns die Anmeldeunterlagen spätestens 10 Werktage vor dem gewünschten Vermarktungsbeginn zu.

Photovoltaik und Steuer: Wie ist die Direktvermarktung zu versteuern?

Die Erlöse aus der Direktvermarktung Ihrer PV-Anlage gehören zu den Einnahmen, die der Einkommensteuer unterliegen – d.h. wenn Sie Gewinne mit Ihrer Anlage erzielen, müssen Sie unter Umständen Einkommensteuer zahlen. Einige Kosten, die im Zusammenhang mit dem Betrieb Ihrer Anlage stehen, können Sie von der Steuer absetzen (z. B. Kreditzinsen). Die Einspeisung von Strom in das öffentliche Stromnetz stellt zudem eine gewerbliche Tätigkeit dar. Deshalb fallen ggf. Gewerbesteuer sowie Umsatzsteuer an.

Tipp: Nehmen Sie beim Einstieg in die Photovoltaik eine Beratung beim Steuerberater in Anspruch. Fragen Sie nach, ob die Kanzlei bereits Mandaten mit Photovoltaikanlagen betreut und sich mit der Materie gut auskennt.

Was ist bei der Abrechnung mehrerer PV-Anlagen über eine Messeinrichtung zu beachten?

Es ist grundsätzlich möglich, dass mehrere Anlagen über eine gemeinsame Messstelle abgerechnet werden. Die Aufteilung lässt sich einfach über eine separate Marktlokation technisch realisieren, die der Netzbetreiber vornimmt. Klären Sie bereits bei der Wahl eines geeigneten Messkonzeptes mit Ihrem Netzbetreiber, welche Anforderungen für eine anteilige Zuordnung erforderlich sind. Falls Ihr Netzbetreiber die Erzeugungsmengen nicht per separater Marktlokation melden kann, kann Mark-E eine anteilige Aufteilung des Lastgangs vornehmen. Bitte sprechen Sie uns im Vorfeld an. Wir informieren Sie gern, welche Gebühren dabei entstehen und welche Vorlaufzeit dafür notwendig ist.